Kreditkarte ohne Girokonto: Vor- und Nachteile

Kreditkarte ohne Girokonto

Die Kreditkarte ohne Girokonto wird nicht nur wegen attraktiver Konditionen gewählt, sondern weil die meisten Menschen schon sehr lange ein Girokonto besitzen, bevor sie eine Kreditkarte beantragen. Die Eröffnung von noch einem Girokonto ist unerwünscht. Die Vorteile der Kreditkarte überzeugen jedoch. Daher wählen diese Interessenten eine Kreditkarte ohne Girokonto. Diese hat viele Vorteile, manchmal (anbieterabhängig) aber auch kleine Nachteile.

Wie funktioniert die Kreditkarte ohne Girokonto?

Diese Kreditkarte kann kostenlos oder kostenpflichtig ausgegeben werden, der Herausgeber kann eine Kreditkartengesellschaft (Beispiele: American Express, Barclays) oder eine Bank als Lizenzpartner eines Kreditkartenunternehmens (VISA, Mastercard) sein. Der Kunde kann die Karte inklusive eines eingeräumten Kredits nutzen, für den es einen Abrechnungsstichtag im Folgemonat gibt, oft den 20. oder den darauffolgenden Werktag. Bis zu diesem Stichtag räumt der Kreditkartenbetreiber ein zinsloses Zahlungsziel ein, das manche Anbieter auf bis zu zwei Monate verlängern. Der Kunde kann über das zeitliche Zahlungsziel hinaus flexibel tilgen, lediglich eine Mindesttilgung von oft 1,5 - 2,0 % pro Monat (mindestens 15 bis 20 Euro) wird verlangt. Die Tilgung über das zinslose Zahlungsziel hinaus wird mit Zinsen belegt, die unterschiedlich hoch ausfallen. Die Tilgung nimmt der Kreditkartenbetreiber bei einer Ratenzahlung automatisch vom angeschlossenen Referenzkonto per Bankeinzug vor.

Kreditkarte ohne Girokonto

Vorteile

  • kein neues Konto nötig
  • Kreditkarte gewährt zusätzlichen Kredit zum Dispo auf einem anderen Konto
  • gut strukturierte Angebote
  • besonders vorteilhaft: keine Jahresgebühr, geringe/keine Gebühren für Bargeldabhebungen, niedrige Zinsen, langes zinsloses Zahlungsziel

Nachteile

  • revolvierender Kredit verursacht sofort Zinsen
  • meist keine Guthabenführung möglich
  • Angebote sind schwer vergleichbar

Die Kreditkarte ohne Girokonto kann nur sehr selten im Guthaben geführt werden. Das ist bedauerlich aus mehreren Gründen: Konten mit Guthaben können eine kleine Guthabenverzinsung aufweisen, die wie ein Tagesgeld funktioniert, außerdem kann der Kunde mit der Kreditkarte viel entspannter einkaufen. Wenn jedoch der revolvierende Kredit sofort zu einem Sollsaldo führt, muss der Kunde nun fortan daran denken, wie er diesen Saldo schnellstmöglich ausgleicht, um Zinsen zu sparen. Das kann einem die Lust beim Shoppen gelegentlich verderben. Um das noch besser zu veranschaulichen, soll einmal das Modell der Kombination aus Girokonto und Kreditkarte erläutert werden: Hier nutzt der Kunde mit der Kreditkarte den das Guthaben oder den Dispokredit des angeschlossenen Girokontos. Er kann, wenn er das Konto im Plus führt, jederzeit die Kreditkarte kostenlos einsetzen. Sehr gute Anbieter wie die DKB bieten bei der Cash VisaCard sogar einen Guthabenzins von 0,7 % an, auch der Dispozins fällt mit lediglich 7,5 % angenehm niedrig aus (Stand: September 2015). Doch wenn das Konto im Minus geführt wird, erzeugt die Kreditkarte nach dem Prinzip einer Debitkarte eine sofortige Belastung: Ein zinsloses Zahlungsziel wie bei der Kreditkarte ohne Girokonto gibt es nicht.